Geschichtliche Entwicklung

Die neue politische Gemeinde Kirchdorf existiert seit dem 1. Januar 2018. Auf diesen Termin hin haben die Gemeinden Gelterfingen, Kirchdorf, Mühledorf und Noflen fusioniert. Kirchdorf liegt auf dem südlichen Ausläufer des Belpberges, zwischen der Gürbe und der Aare. Das Gemeindegebiet umfasst 14,6 km2.. Die Einwohnerzahl betrug am 1. Januar 2018 1'851.

 

Ein grosser Teil der heutigen Gemeinde Kirchdorf war einst im Besitze der Freiherren von Kramburg, deren Sitz in Gelterfingen lag. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gingen die Ländereien an das Johanniterkloster von Münchenbuchsee.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde Noflen 1250 (Novelon, lateinisch novule heisst Brachfeld), Gelterfingen 1345 (Geltolfingen, Besitz des Geltolf), Mühledorf 1364 (Mulidorf, die Mühle war bis 1926 in Betrieb). Die ältesten historischen Nachweise stammen aus Kirchdorf. Bei Grabungen wurde hier ein Eisenschwert aus einem Gräberfeld der Latenezeit gefunden (es liegt heute im Historischen Museum in Bern) und stammt von Alemannen, die in unserer Gegend im 7. Jahrhundert sesshaft waren. In einer Urkunde schriftlich erwähnt ist Kirchdorf erstmals als Chiltdorf im Jahr 1228. Das alte Kirchdorf war aufgeteilt in verschiedene Besitztümer, Teile davon gehörten einst dem Kloster Interlaken. Vereint zu einem „Dorf“ wurde Kirchdorf unter Jakob von Wattenwyl im Jahr 1508.

 

Ab 1831 (neue Kantonsverfassung) gehörten die vier Gemeinden zum Amtsbezirk Seftigen, heute ist Kirchdorf Teil des Verwaltungskreises Bern-Mittelland. Bereits 1948 kam es zu einer kleinen Fusion, als nämlich die Exklave Stoffelsrüti, bis dahin zu Jaberg gehörend, zu Noflen kam. Die Kirchgemeinde Kirchdorf umfasst heute alle vier Ortsteile von Kirchdorf sowie Jaberg und Uttigen.

 

Der Dorfkern von Kirchdorf steht im ISOS-Verzeichnis (Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz) und gilt als Ortsbild von nationaler Bedeutung.